Abwasserwärme

Die Nutzung von regenerativen Energiequellen ist durch den Klimawandel und politische Entwicklungen seit einigen Jahren wieder in den Fokus gerückt. Sonnenenergie, Wasserkraft, Luftwärme/Erdwärme sind allseits bekannt. Aber auch unser Abwasser kann als Wärmequelle genutzt werden.

Jeder hat im Winter schon einmal dampfende Kanaldeckel gesehen, die aus warmem Abwasser vom Waschen, Spülen, Duschen etc. resultieren. Diese Wärme kann über Wärmetauscher zum Heizen genutzt werden. Gleichzeitig kann das Abwasser aber auch Wärme im begrenzten Umfang aufnehmen.

Der WBH unterstützt solche klimaschonenden Verfahren ausdrücklich und hat daher schon 2013 eine Studie zum Abwasserwärmepotenzial im Hagener Kanalnetz erstellen lassen.

Obwohl in fast jeder Straße ein Kanal liegt, ist die Abwasserwärmenutzung nicht überall und für jedes Projekt einsetzbar. Die wichtigsten technischen Einschränkungen sind:

  • Es muss – auch nachts – ausreichend Abwasser fließen. Daher wurden in der Studie nur Hauptsammler bewertet.
  • Die Hauptaufgabe der Kanalisation ist der Transport von Abwasser. Querschnittsreduzierende Einbauten zum Entzug von Abwasserwärme sind damit nur bei entsprechender Leistungsfähigkeit möglich. In solchen Fällen sind Bypasslösungen einzusetzen.
  • Für die Beheizung sind Niedertemperatursysteme mit Vorlauftemperaturen unter 60°C erforderlich, d.h. nicht mit jeder bestehenden Anlage ist ein Umstieg auf Abwasserwärme möglich. Bei grundsätzlicher Gebäudesanierung oder einem Neubau ist die Untersuchung der Abwasserwärmenutzung aber eine interessante Variante.
  • Die Heizlast sollte für einen wirtschaftlichen Betrieb über 50 kW liegen.
  • Die Entfernung zwischen Ort der Nutzung und Kanal sollte maximal 100-200 m betragen.
  • Nicht zuletzt muss das Abwasser an der Kläranlage noch eine ausreichende Temperatur haben, damit die Biologie auf der Kläranlage eine ausreichende Reinigungsleistung erzielt.

Bei einem Kanalnetz von rd. 700 km Länge ergeben sich trotz dieser Einschränkungen diverse Kanalabschnitte, entlang derer diese Technik einsetzbar ist. Zudem entwickelt sich die Technik kontinuierlich weiter und auch bisher ausgeschlossene Kanalabschnitte können für die Gewinnung von Wärme aus Abwasser genutzt werden.

Die Ergebnisse der Studie können unten abgerufen werden. Auf Grundlage der Lagepläne kann vorab geprüft werden, ob grundsätzlich ein Kanal mit ausreichender Abwasserwärme für eine Abwasserwärmenutzung in der Nähe des Grundstücks liegt.

Sollten Sie Interesse an der Nutzung von Abwasserwärme haben sprechen Sie uns an:

Herr Rosin * 02331 3677-225 * arosin@wbh-hagen.de

Herr Fitz * 02331 3677-131 * mfitz@wbh-hagen.de

Hinweis: Der WBH stellt lediglich die Abwasserwärme zur Verfügung.